Wochenkolumne: Daumen Hoch!

Letzte Woche auf dem Tyler Ward Konzert in der Hamburger Markthalle: Tausend kreischende, junge Mädchen in engen Jeans – und ich. Mit selbst gebastelten Papierherzchen standen sie aufgeregt vor der Bühne und hielten ihre iPhones erwartungsfroh in die Luft – in der Hoffnung, das perfekte Foto von ihrem Idol zu schießen. Moment: Wer ist Tyler Ward?

Das wüsste ich auch gern. Kurz gesagt: Meine Freundin hatte eine Karte über und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit ihr zum Konzert zu gehen. „Er ist ein YouTube-Star“, erzählte sie mir, „ein sogenanntes Wunderkind der Internet-Generation.“ Muss man den kennen? Meine Freundin jedenfalls verfolgt den Kerl schon seit drei Jahren. Social Media sei Dank.

Ich muss zugeben, ich fühlte mich recht alt unter den fast ausschließlich weiblichen Fans, die voller kindlicher Vorfreude auf ihren Sänger warteten. In dem Moment hatte ich das Gefühl zwischen den Mädels und mir lägen Welten. Ungefähr so wie zwischen BWL und UWi – zumindest auf den ersten Blick. Hätte meine Freundin mich nicht vorwarnen können? Wieder 16 sein, dachte ich mir. Doch keine gute Idee: Ein iPhone hätte ich damals noch nicht gehabt.

Trotz Unwissenheit und Zweifel war das Konzert im Endeffekt wirklich gut. Was ich daraus ziehe? Ein positives Resümee! Je weniger Erwartung man an etwas hat, desto größer ist wohl auch die Chance, dass diese Erwartung übertroffen wird. Zusammengefasst heißt das: Auch das für mich persönlich sehr theoretisch klingende Seminar „Positionen philosophischer Ästhetik“ kann durchaus interessant sein! Also, liebe Studies: Auf zu neuen Herausforderungen im Sommersemester 2012!

Autorin: Felicia Heymann