Studentischer Protest gegen Schließung des Masters-Bildungswissenschaft

Die Leuphana plant das Studienprogramm Bildungswissenschaft – Educational Sciences (M.A). zu schließen. Die Fachschaft Bildung inkl. ihrer angehörigen Fachgruppenvertretungen sprechen sich gegen die Schließung aus. Auch das Studierendenparlament (StuPa) folgt einstimmig der Stellungnahme gegen die Schließung.

Der Pfad zur Schließung eines Studiengangs / Copyright: Fachschaft Bildung – Screenshot: Christopher Bohlens

Zu der letzte Woche stattgefundenen Fakultätsratssitzung der Fakultät Bildung hatte die Fachschaft bereits die Studierenden eingeladen, um den studentischen Protest gegen die Schließung des Studienprogramms zu formieren. So kamen zu der Fakultätsratssitzung ungewöhnlich viele Studierende und haben ihrem Anliegen Luft gemacht. Schließlich entschied der Fakultätsrat die Schließung abzulehnen, die zuvor vom Präsidium und Studiendekanat Bildung ihre Zustimmung fand. Die Studienkommission, die zur Hälfte mit Studierenden besetzt ist, wurde überhaupt nicht gefragt, eine Stellungnahme abzugeben. Einen Prozesspfad zur Schließung eines Studiengangs existiert von Team Q, ist jedoch nicht verbindlich.

Für die Senatssitzung am 21.06.2017, in welcher der Senat eine Stellungnahme zur Schließung des Studienprogramms abgibt, haben die Studierenden weiteren Protest vor Ort angekündigt. Um mehr Studierende innerhalb der Leuphana auf diese Problematik hinzuweisen, wurde sogar Werbung bei Facebook geschaltet.

Zurückgespielt

Doch am Mittwoch kam es anders als erhoft für die Studierenden: Der Tagesordnungspunkt wurde von der Agenda gestrichen, mit der Aussage, dass es noch in der Fakultät zu klären sei. Hinter vorgehaltener Hand hieß es, dass der Fakultätsrat sich erneut mit der Thematik beschäftigen soll und die Abstimmung wiederholen wird. So wird von den Senatsmitgliedern gehofft, das der Senat sich nicht gegen den Fakultätsratbeschluss stellen muss, sondern deren Beschlusslage folgt. Der nächste Fakultätsrat tagt am 12.07. und der Senat wieder am 19.07.

Die Studierendenvertreter kritisieren, dass sie nicht eingebunden werden, so fanden zwar Gespräche mit der Studiengangsleitung statt, aber nicht mit dem Präsidium, Graduate School oder Studiendekanat. Interessanterweise haben die Studierendenvertreter selber erst durch Dritte von der Schließung erfahren: Studieninteressierte haben sich bei der Fachgruppenvertretung gemeldet, da sie von der Studienberatung schon die Information bekommen haben, dass zum Wintersemester 2017 der Studiengang letztmalig angeboten werde. „Eine Einbindung der Studierendenvertreter sieht deutlich anders als, als wie es jetzt läuft.“, so Leonie Peters, Mitglied des Vorstands der Fachschaft Bildung. Die Studierendenvertretung habe auch schon Ideen zur Verbesserung, weil das Problem der geringen Auslastung bekannt sei, aber leider kam niemand der Leuphana vorher auf die Studierenden zu, um sie nach deren Meinung und Ideen zu fragen. So erkennt Leonie Peters, dass der Wille der Leuphana fehle, das Potenzial des Studiengangs zu nutzen.

Alle Informationen rund um die Schließung des Master-Programms findet sich auf der Webseite der Fachschaft Bildung auf deren Sonderseiten.

Autor: Christopher Bohlens

 

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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