Kleine Demo am Campus: UNI GEMEINSCHAFTlich gestalten

Anlässlich der Wahl ohne Ausschreibung von Präsident Spoun und zur mehr Mitgestaltung an der Universität lud das AStA Referat PENG (Politisches Engagement für Nachhaltige Gerechtigkeit) zusammen mit dem AStA der Universität Lüneburg und der Senatsliste „Demokratisches Bündnis“ zu einer Kundgebung und einer Ideenwerkstatt unter dem Titel „UNI GEMEINSCHAFTlich gestalten“ ein. Die Ankündigung findet ihr hier.

Am Mittwoch 30.01.2019 trafen sich rund 35 Studierende vor dem Gebäude 9, um ihrer Stimme als Studierende ein Gehör zu verschaffen. Vor dem Gebäude waren Teppiche als „Themen-Teppiche“ aufgebaut und Musik spielte. An einer selbstgebastelten Wahlurne konnten die Teilnehmer ihrer Kreativtät mit Farbe freien Lauf lassen, diese künstlerisch zu gestalten und ihre Wünsche und Ideen hereinzuwerfen.

Gemeinsames Entwickeln von Ideen (C) Christopher Bohlens

Hauptkritikpunkt ist die fehlende Ausschreibung der Stelle des Präsidenten der Leuphana, somit müsse man acht weitere Jahre mit Präsident Sascha Spoun leben. Dabei sei man sehr unzufrieden, wie der Senat entschieden habe, die Stelle nicht auszuschreiben. Besonders stolz sei man auf das Abstimmungsergebnis, welches nur eine knappe Mehrheit für Präsident Spoun bot. Das genaue Wahlergebnis sei noch geheim und man fordere die Veröffentlichung des Wahlergebnisses.

Die studentische Beteiligung bei der Vollversammlung und bei der Vorstellung mit Befragung sei gigantisch gewesen, nun sei es an der Zeit, die weitere Amtszeit von Präsident Spoun kritisch zu begleiten. Ein zukünftiger studentischer Senator machte in seiner Rede klar, dass die verfasste Studierendenschaft eine wichtige Rolle spielt und auf diese gehört werden sollte. Dies sei schließlich auch ein Erfolg der Studierendenproteste in den 1968er Jahren. Die Statusgruppe der Studierenden stellt mengenmäßig die größte Anzahl da, ist aber in vielen Gremien unterrepräsentiert. Hier wurde die Forderung nach der Viertel-Parität, in der alle Statusgruppen gleich groß zu beteiligen sind, deutlich. Gleichzeitig wurde aber auch ein wenig selbstkritisch deutlich, dass viele Studierende sich nicht für die verfasste Studierendenschaft interessieren und dass es Kommunikationsprobleme gäbe, die Studierenden zu erreichen.

Allgemeine Kritik wurde auch gegen das Zentralgebäude geäußert, welches kein Ort für die Studierenden darstelle, man wünsche sich mehr Beteiligung und auch eine bessere Kommunikation mit der Universitätsleitung. Eine Sprecherin machte klar, dass man doch sehr stark zweifele, inwiefern Präsident Spoun die Studierendenschaft als legitim wahrnehme. Die Studierendenschaft solle endlich als Teil der Hochschule verstanden werden, so die Kritik.

Zuhören bei der Rede – (C) Christopher Bohlens

Im Gespräch mit der Univativ erklärte eine der Organisatoren, dass man mit der Beteiligung zufrieden sei. Für die anderen Veranstaltungen habe man wesentlich mehr Werbung gemacht, daher sei diese Veranstaltung mit rund 35 Studierenden sehr kurzfristig gewesen. In das Zentralgebäude ging es entgegen der Ankündigung nicht, da sich die Mehrheit ausgesprochen hatte, in der Kälte vor Gebäude 9 zu verweilen. Wie die Ergebnisse der heutigen Veranstaltung veröffentlicht werden, ist unklar.

Auf den Themen Teppichen wurde in Kleingruppen folgende Themen behandelt:

  1. Räume für Studierende schaffen
  2. Lehre mitbestimmen
  3. Mehr Partizipation
  4. Essen auf dem Campus
  5. Mehr Informationen, mehr Transparenz
  6. Mehr Partizipation
  7. Zentralgebäude für die Studierenden

Künftig soll die Wahlurne im AStA Büro für einige Zeit stehen, für die weitere Gestaltung und weitere Einwürfe.

Die Wahlurne zum Mitgestalten – (C) Christopher Bohlens

Foto: Christopher Bohlens

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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