Gimme culture – or I’m gonna fade away: Das Kulturstudio stellt sich vor

„Die überarbeitete Homepage ist seit kurzem online“, informiert Christian seine Mitstreiterin vom Kulturstudio, welche ihn im Gegenzug daran erinnert, noch die eventuellen Termine für die neuen Veranstaltungen mit einem gewissen Peter abklären zu müssen. Aha. Wir sind also sofort mittendrin in der Materie, alles dreht sich ums Kulturstudio. Dies bietet seit etwas mehr als einem Jahr eine weitere Möglichkeit an unserer Uni, theoretisches Wissen und eigene Interessen in die Praxis umzusetzen. Zwei der Mitglieder sitze ich nun zum Gespräch gegenüber.

Katharina Kubisch und Christian Gatzert studieren beide Angewandte Kulturwissenschaften und sind bereits von Anfang an dabei. Der Lüneburger Fotograf Peter Eichelmann trat damals an Bettina Steinbrügge, die Leiterin der „Halle für Kunst“, heran, da er sein Studio noch anderweitig nutzen wollte, es also z.B. für Kulturveranstaltungen bereitstellen wollte. Steinbrügge hörte sich unter ihren Seminarteilnehmern an der Uni nach Interessierten um. Schließlich fanden sich fünf Studierende zusammen – neben Katharina und Christian noch Britta Bastian, Alena Nawrotzki und Lena Jöhnk, die zur Zeit im Ausland studieren. Sie alle wollten selber aktiv werden und sich in der Praxis ausprobieren.

Sie planen und organisieren pro Semester drei bis vier Veranstaltungen im Fotostudio von Peter Eichelmann am Güterbahnhof, von dem sich auch der Name „Kulturstudio“ ableitet. Eichelmann lässt ihnen in thematischer Hinsicht freie Hand: „Wir können die Projekte realisieren, die uns interessieren.“, betont Katharina. So suchen die Studierenden nach Themen, versuchen sie in einen Zusammenhang zueinander zu bringen und interessante Veranstaltungen dazu zu organisieren. „Wir achten schon auf ein gewisses Niveau, aber wir wollen auf jeden Fall in erster Linie ein unterhaltendes Programm gestalten. Unsere Veranstaltungen haben keine trockene Seminar-Atmosphäre!“, erklärt Christian.

Bei den ersten Veranstaltungen erhielt das Kulturstudio Unterstützung von der „Halle für Kunst“. Die Eröffnungsparty vom „Kulturstudio“ fand am 7. April 2006 in Kooperation mit ihr zur dort gezeigten Ausstellung „Gimme shelter – or i’m gonna fade away“ statt und wurde von zwei Filmabenden zum Thema „Obzession“ begleitet. „Von Bettina Steinbrügge haben wir wertvolle Hilfe und Ratschläge für den Einstieg erhalten.“, sind sich Katharina und Christian einig. Mittlerweile führen die Studierenden ihre Veranstaltungen aber in Eigenregie durch, wie z. B. einen Themenblock zur Fotografie oder einen Tanz-Nachmittag mit Grammophonmusik der 20er bis 50er Jahre. Ebenso konnten weitere Kooperationspartner gefunden werden. In Zusammenarbeit mit dem Literaturbüro Lüneburg haben sie Nachwuchs-SchriftstellerInnen aus dem Studiengang „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ an der Uni Hildesheim eingeladen und ihnen die Möglichkeit gegeben, ihre Texte öffentlich vorzustellen. „Dies ist auch eine der Grundideen des Kulturstudios“, meint Katharina, „wir wollen einen Aktionsraum für weniger bekannte Künstler und Kulturschaffende sein, die sich ausprobieren wollen.“

Das Programm dieses Semesters wird daher am 18. April mit einer weiteren Lesung von Studierenden aus Hildesheim und erstmals auch vom Deutschen Literaturinstitut Leipzig eröffnet. Generell steht es unter dem Zeichen der Literatur. Zusammen mit der „Hausbar“ (siehe Artikel aus der UNIVATIV Nr. 49) und Erasmusstudierenden in Lüneburg soll u.a. eine Lesung fremdsprachiger Literatur in der jeweiligen Originalsprache mit deutschen Untertiteln organisiert werden. Der Eintritt ist übrigens immer frei. Nähere Informationen sowohl über das Kulturstudio als auch über die aktuellen und früheren Veranstaltungen findet ihr im Internet unter www.kulturstudio.net. Dort kann auch ein Newsletter abonniert werden. Neue aktive Mitglieder sind herzlich willkommen und können per E-Mail Kontakt zum Kulturstudio aufnehmen: info@kulturstudio.net.

Gesche Quent