Fatoni im Interview

Auf dem Lunatic haben wir den Rapper Fatoni getroffen und leicht angetüdelt ein Interview mit ihm geführt. Fatoni, selbst nur Kaffe trinkend, über das beste Bier, Junggesellenabschiede, Containern und Realness im HipHop.

Fatoni hautnah erlebt / (C) Antonia Wegener
Fatoni hautnah erlebt / (C) Antonia Wegener

Bevor wir zum normalen Interview kamen, haben wir Fatoni noch einige Fragen gestellt, die er ohne Worte beantworten sollte. Für einen ausgebildeten Schauspieler wie ihn natürlich kein Problem.

"Wie findest du das Lunatic?" / (C) Antonia Wegener
„Wie findest du das Lunatic?“ / (C) Antonia Wegener
"Festivals: Tagelanges nicht-duschen, Druckbetankung. Ist das was für dich?" / (C) Antonia Wegener
„Festivals: Tagelanges nicht-duschen, Druckbetankung. Ist das was für dich?“ / (C) Antonia Wegener
"Du vergleichst dich und deinen künstlerischen Werdegang mit Benjamin Button. Vergleichst du dich auch äußerlich mit Brad Pitt?" / (C) Antonia Wegener
„Du vergleichst dich und deinen künstlerischen Werdegang mit Benjamin Button. Vergleichst du dich auch äußerlich mit Brad Pitt?“ / (C) Antonia Wegener

 

Jetzt zum mündlichen Teil:

Univativ: Du sagst ja in einem deiner Texte „Das beste Bier gibt’s nur daheim“. Du kommst ja aus Bayern und da frage ich mich, was du zum Bier hier im Norden sagst?

Fatoni: Ich find Becks ganz ok, auch wenn das irgendwie kein richtiges Bier ist. Ok, so im Sinne von: Ich hab grad kein Bock auf Bier, ich trink ein Becks. Aber das ist nicht mal so als Diss gemeint, ich mein das ernst! Wenn ich jetzt ein geiles Pils will, dann würde ich sowas wie Pilsener Urquell bestellen, so tschechische Sachen. Aber wenn’s nur Becks gibt oder so…

Univativ: Astra?

Fatoni: Ja genau, also zu Astra wollte ich gleich noch kommen. Also Astra ist ja so krass Kult und so und halt auch so unfassbar krass schlechtes Bier.

Univativ: Schmeckt immer so ein bisschen nach Aschenbecher.

Fatoni: Es ist unfassbar wie schlecht dieses Bier ist. Einfach widerlich!

(Leute aus Fatonis Crew kommen, es wird gemauschelt)

Univativ: Es gibt ja auch gerade hier viele Leute, die Becks scheiße finden. Ich finde aber, dass man konkret nichts gegen Becks sagen kann, da es aufgrund seiner Charakterärme einfach wenig Angriffsfläche bietet.

Fatoni: Ich sag mal so: Ich trink auch gerne Heineken. Das ist sogar noch ein bisschen geiler als Becks, weil das wirklich süffig ist. Was gibt’s noch im Norden?

Univativ: Flens, Jever…

Fatoni: So Flens ist mir schon wieder zu krass, Jever, keine Ahnung. Ich finde es gibt halt bessere Pils, aber die kommen auch nicht aus Bayern. Ich trink gar nicht so gern bayrisches Bier. Ich trinke am liebsten so diese Pilsener Urquell und Budweiser, diese tschechischen Biere. Und Heineken! Ich bin halt so mit Augustiner aufgewachsen, das wird auch immer so zelebriert. So im Biergarten in München schmeckt das schon am besten, aber so im Späti in Berlin kauf ich mir momentan immer so diese tschechischen Pils.

Univativ: Ja man kann sich damit ja auch immer gut wegmachen. Das darf man ja auch nicht vergessen!

Fatoni: Ja, aber mit bayrischem Bier auch. Aber das ist dann oft auch wie so eine Mahlzeit. Ich mag aber zum Beispiel gar kein Weißbier. Weizen heißt das ja hier.

Univativ: Richtig wegmachen kann man sich ja auch mit dem Bier auf dem Oktoberfest.

Fatoni: Ja, damit kann man sich wirklich richtig wegmachen. Aber das hat ja auch sieben Umdrehungen. Deshalb ist der Preis auch gerechtfertigt.

Univativ: Stimmt. Die Kellner leben da ja auch von.

Fatoni: Es gibt angeblich Leute, die arbeiten zwei Wochen im Jahr und wohnen den Rest des Jahres auf irgendeiner griechischen Insel. Wirklich! Ist doch geil!

Univativ: Ja, Griechenland ist auf jeden Fall besser als München!

Fatoni: Hast du jetzt Vorurteile gegen München oder was?

Univativ: Das hat jetzt nichts mit Vorurteilen zu tun. Machen wir lieber die nächste Frage. Was findest du schlimmer? Junggesellenabschiede oder Auberginen?

Fatoni (entschieden): Junggesellenabschiede! Auf jeden Fall! Ich hab nämlich neulich rausgefunden, wie eine Aubergine ganz geil ist. Und zwar püriert. Das widerwärtige an einer Aubergine ist, wenn du mich fragst, die Konsistenz. Diese Gummiartige: das ist wie ein zähes Stück Gummi. Aber wenn du das Drecksding pürierst, so wie in arabischen Imbissen oder Restaurants, das ist ganz geil! Oder voll lange einkochen!

Univativ: Aber Junggesellenabschiede kann man sich in keinem erdenklichen Szenario positiv vorstellen?

Fatoni: Doch natürlich! So klassisch, stilvoll! Ich war jetzt noch nie auf einem, aber finde das, was diese normalen Menschen angeht, was der Mainstream so macht, mit diesen selbstbedruckten T-Shirts, was man da so sieht, in den Fußgängerzonen der Städte, das finde ich extremst unangenehm und stillos. Also jeder soll machen was er will. Wobei, neee. Nicht JEDER soll machen was er will.

Univativ: Also ich finde, wenn man sich wirklich dazu entscheidet, jemanden zu heiraten, dann ist es komisch, wenn man die Zeit, in der man noch nicht verheiratet ist, zelebrieren muss.

Fatoni: Also das ist ja eigentlich ganz lustig. Das meint doch auch keiner ganz ernst.

Univativ: Weiß ich ja nicht.

Fatoni: Ja ich auch nicht. Aber das kommt vielleicht auch aus einer anderen Zeit, in der man nicht so ganz freiwillig geheiratet hat. Ich kenn Leute, die sind dann irgendwo bowlen gegangen oder waren mit ihren Jungs zusammen in einem Raum und trinken da Whiskey und so, vielleicht kommt dann auch noch eine Stripperin. Das muss man ja nicht gut finden. Aber ich finde Samstagvormittag in der Innenstadt von irgendeiner Kackstadt die Leute mit seinem hässlichen Dasein zu belästigen, mit so hässlichen T-Shirts und einer Knastkugel aus Styropor am Bein, das finde ich furchtbar! Mein Appell an diese Leute wäre: die Männchen und Weibchen sollen sich einfach zusammen besaufen, sich gegenseitig begnügen und uns in Ruhe lassen!

Univativ: Im HipHop geht es ja auch in letzter Zeit viel um Glaubwürdigkeit, um Realness. Auf deiner Platte geht es ja auch viel um Authentizität oder Authitenzität. Ist real sein im HipHop wichtig? Wie oft muss man pro Platte Hurensohn sagen, damit man real ist?

Fatoni: Das ist ja Quatsch! Ich hab früher immer gedacht, es wäre gar nicht so wichtig wie alle tun. Aber dann habe ich da auch mit anderen Leuten drüber geredet und drüber nachgedacht. Es ist schon wichtig, eine gewisse Authentizität zu haben. Das hat aber nichts damit zu tun, wie oft man Hurensohn sagt. Ich weiß, was du meinst. Viele Rapper verwechseln das auch oder meinen „das ist das“. Aber ich hab gemerkt, dass das was Emotionales ist, was ja auch alle beim Musikhören wichtig finden. Wenn was nicht authentisch ist, dann findet man das auch einfach scheiße. Auch du und ich! Audio88 und Yassin sagen zum Beispiel sehr oft Hurensohn und das passt sehr gut. Umse sagt das nicht und wenn der das sagen würde, dann wäre das auch irgendwie nicht authentisch.

Univativ: Anfang des Jahres, als Fler sein „legendäres“ Interview veröffentlicht hat, und er einen Monolog über das Realsein geführt hat, da hat man das vielleicht alles ein bisschen belächelt. Ich habe mir dann aber irgendwann gedacht, dass Fler vielleicht doch nicht unrecht hat, weil es im HipHop ja schon um Glaubwürdigkeit geht.

Fatoni: Also ich will jetzt nicht über Fler reden. Aber das ist für mich irgendwie ein Missverständnis. Also er nennt dann ja irgendwie immer einen, den er hasst oder der ihn immer ärgert. Das ist ja aber alles Kindergarten, das ist Pausenhoflogik. Anderes Beispiel ist Alligatoah, der ja immer irgendwie in Rollen schlüpft; man wird nie erfahren, wer das ist. Auch in Interviews ist der ja immer sehr künstlich und sehr geschwollen, also quasi bewusst unauthentisch. Für mich ist der aber trotzdem authentisch, ich kann aber nicht genau analysieren, warum. Das ist für mich einfach eher so emotional, das ist ein Gefühl. Er schreibt seine Sachen selbst, macht sich Gedanken; er beschreibt die Welt aus der Sicht von jemandem und benutzt dabei Mittel wie Sarkasmus oder Überspitzungen, ist aber trotzdem authentisch. Auf einer platten Ebene würden Leute sagen, dass der nicht authentisch ist.

Bei Gangster-Rap ist Authentizität 1 zu 1 wichtig. Bei 187 Strassenbande oder Haftbefehl oder so. Man sollte denen schon glauben, was die reden. Die sind krass und hart. Andere Künstler sind aber eben nicht krass und hart. Die sind was anderes. Aber auch da ist es trotzdem wichtig, dass die authentisch sind. 187 Strassenbande wirken auf mich authentisch und das reicht! Es ist mir scheißegal, ob es dann echt so ist oder nicht, es muss nur so wirken. Dann kann man die Musik hören

Univativ: Ich weiß nicht, ob du dich hier über die Leuphana ein bisschen informiert hast. Hier geht es ja immer um Nachhaltigkeit. Ab dem ersten Semester wird man von Begriffen wie nachhaltigem Handeln und Verantwortung indoktriniert. Da habe ich folgende Frage: Könnte man deinen Track „Ein schlechter Mensch“ als Soundtrack oder eher als Anti-Soundtrack nehmen? Wie ironisch sind du und deine Texte und wie wichtig ist das Subjekt in deinen Texten?

Fatoni: Ich finde das ist nicht so leicht, weil Leute aus meiner Generation, Leute im post-ironischem Zeitalter… da ist nichts 1 zu 1. Echte Ideale hat man nicht, man hat aber diese Ebene, auf der man sich drüber lustig machen kann. Das man sich auch selber drüber lustig macht. Es ist extrem schwierig richtig zu rebellieren; echte Auflehnung ist schwierig geworden. Es ist auch einfach so unglaublich peinlich gleichzeitig. „Ein schlechter Mensch“ ist völlig überspitzt, aber auch ernst gemeint.

Univativ: Ich finde, da schwingt auch immer so eine gewisse Hilflosigkeit mit.

Fatoni: Ja, genau das meine ich.

Univativ: Man kann sich zwar engagieren und so, aber wenn all die anderen Leute scheiße sind, dann ist das ja auch irgendwie zwecklos.

Fatoni: Genau. Ich bin sowieso ein extrem zweifelnder und zerrissener Mensch und ich glaube, das sind viele in meiner Generation und das ist eigentlich scheiße. Ich bewundere so Leute schon, aber es gibt immer diese Ebene, auf der man sich drüber lustig machen kann. Man kann immer Leute verarschen. Aber Leute die wirklich für Sachen stehen; das finde ich schon cooler als die zu verarschen. Zum Beispiel Leute, die Containern gehen. Man kann Containern gehen, jeder weiß das. Man kann sich aber auch verdammt gut über die lustig machen. Aber niemand muss Containern gehen, das ist schon eher ein Statement. Man kann zwar auch Geld sparen, aber das ist schon eher eine Haltung. Leute die sowas machen sind cooler als die, die sich drüber lustig machen! Es ist immer eine Entscheidung. Auch ich habe da häufig den einfacheren Weg des sich drüber lustig Machens gewählt. „Ein schlechter Mensch“ ist so beides würde ich sagen.

Univativ: Sowieso sind deine Texte ja auch sehr zynisch. Wenn ich in dem Track Stalingrad höre „das ist ja alles nicht so schlimm wie Hodenkrebs“, dann finde ich das auch sehr witzig.

Fatoni: Soll ja auch witzig sein.

Univativ: Ich finde Stalingrad ist einer der besten Titel auf dem Album. In der Strophe bist du ja relativ ernst, aber irgendwie auch nicht, und im Chorus brichst du dann irgendwie mit dem Ganzen. Das ist ziemlich smart.

Fatoni: Natürlich sind da verschiedene Sachen in dem Song drin. So stilistisch ist hab ich versucht, mich da so ein bisschen am Pathos von so einigen Kollegen zu bedienen und den auch relativ ernst vorzutragen . Es gibt einen Mensch aus meinem Umfeld, der meinte, dass das voll der pathetische Scheißsong ist. Aber der hat den halt nicht begriffen. Ich glaube Leute, die schon länger deutschen Rap hören, die verstehen das eher, weil es sich gewissen Sachen aus dem deutschen Rap bedient. Eigentlich möchte ich ja nicht so Kontextmusik machen, aber dann auch irgendwie doch, weil ich da auch ein Nerd bin. Aber wie Ein schlechter Mensch ist der Song auch irgendwie beides. Auf der einen Seite der klassische Kopf-hoch-Song, aber auch der klassische Kopf-hoch-Song krass verarscht. Aber die Aussage ist ja nicht, dass Kopf-hoch-Songs lächerlich sind, das ist eher so nebenbei, die Aussage ist ja wirklich Kopf-hoch. Aber das ist auch für mich die einzige Möglichkeit so einen Kopf-hoch-Song zu schreiben, weil Kopf-hoch-Songs ja wirklich so das lächerlichste sind, was es gibt. Es gibt ja gerade im HipHop viele so „Kopf hoch Bruder guck noch vorne“-Sachen. Manche respektieren zum Beispiel total Azad. Aber den konnte ich mit seinen Kopf-hoch-Songs auch nie wirklich ernst nehmen. Das ist einfach nicht mein Ding. Auch wenn dann so Rapper anfangen, so ernsthaft Kopf-hoch-Songs zu machen, gibt es für mich nichts Unangenehmeres im deutschen Rap. Das ist purer Fremdscham. Ich hab erst überlegt, den Song „Kopf hoch Bruder, schau nach vorn“ zu nennen.

Univativ: Gut, dass du das nicht gemacht hast!

Fatoni: Finde ich auch. Das wäre zu billig gewesen.

Univativ: Den Twist am Ende des Songs, wo aus Hodenkrebs Stalingrad wird, finde ich auch ziemlich gut. Mein Opa war zum Beispiel in Stalingrad und der hat meinem Vater auch immer gesagt: „In deinem Alter war ich in Stalingrad.“.

Fatoni: Echt? Ist ja megageil. Ist ja krass, dass das echt mal jemand gesagt hat. Aber stimmt ja auch. Hätte ich an der Stelle deines Opas auch gesagt. Ich hab mich gefragt, was ist denn noch krasser als Hodenkrebs? Eine andere Krankheit wäre zu billig gewesen. Was ist denn das Schlimmste auf der Welt? Stalingrad! Das ist das Schlimmste auf der Welt. So 1943 als 22-jähriger Wehrmachtssoldat in Stalingrad zu sein. Und du weißt, du wirst verrecken. Oh Gott, jetzt klingen wir wie so Nazis. Lass uns mal das Thema wechseln

Univativ: Ok. Wir waren ja gerade schon beim deutschen Rapgame, wie man so sagt. Fehlt dir da eigentlich was? Mehr Politik? Mehr Witz? Oder mehr Selbstironie?

Fatoni: Ich mach das schon sehr lange und es gab wirklich finstere Zeiten, in denen wirklich nur ein Genre erlaubt war. Entweder war nur so Funny-Rap und so Bildungsbürger-Rap oder  Straßenrap erlaubt. Also jetzt im kommerziellen Bereich. Alles andere wurde nur verarscht. Aber im Moment ist es erstmals so, dass es eine breite Koexistenz gibt. Es gibt ganz viele verschiedene Subgenres. Das finde ich extrem geil. Ich finde in ganz vielen Genres Sachen geil. Es gibt ja auch Sachen mit viel Selbstironie. Mich zum Beispiel. Mein Umfeld und ich sind da schon ganz vorne mit dabei, wenn es um Selbstironie geht. Das ist jetzt zwar nicht mein Umfeld, aber Kollegah und Farid Bang sind ja zum Beispiel immer selbstironisch. Die haben zwar auch ein komisches Männlichkeitsbild und meinen das auch ernst, aber die verarschen sich halt auch selbst.

Univativ: Ich finde es bei Kollegah und Farid Bang aber immer schwierig zu differenzieren, was genau die ernst meinen und was nicht.

Fatoni: Ich hoffe aber, dass das bei mir auch so ist! Das war schon damals in der Schule so, dass Leute zu mir gesagt haben, dass sie meine Ironie nicht verstanden haben. Aber es gibt ja immer Leute die keine Ironie verstehen. Beispiel ist hier ja Jan Böhmermann, der mit einem falschverstandenem Witz eine ganze Staatsaffäre ausgelöst hat. Ich finde also, falsch verstanden zu werden kann ganz geil sein.

Univativ: Es gibt ja in der HipHop-Szene im Moment so einen Körperkult.

Fatoni: Ich würde sagen, die HipHop-Szene wie vor 15 Jahren, die gibt es nicht mehr. Klar ist manchen Bereichen das Körperliche extrem wichtig, in anderen aber eben auch überhaupt nicht. Es gibt halt Kreise, in denen Pumpen gehen sehr wichtig ist, und die gibt es halt genauso im Rap. Alle Leute mit denen ich Musik mache, die haben da ja alle nichts mit zu tun. Das ist wie Kiffer-Rap. Es gibt in der Szene so viele Leute, die nicht kiffen, aber trotzdem wird Rap damit häufig in Verbindung gebracht.

Univativ: Eigentlich hatte ich mir jetzt noch total den smarten Spruch überlegt.

Fatoni: Sag mal!

Univativ: Wie wichtig ist der Armumfang für die Wortgewandtheit am Mikrofon?

Fatoni: Ja, halt eben gar nicht. Das ist ja auch klar. Wer sowas wirklich glaubt. Ich spiel hier Festivals und die Bodybuilder-Rapper spielen sowas gar nicht mehr. Das ist doch eine ganz andere Welt. Die haben 4 Millionen Klicks aber spielen kein Festival. Weil die eben auch nicht gebucht werden. Auch nicht Rock am Ring oder so. Aber was soll das eigentlich? Wir reden die ganze Zeit nur über diese whacken Leute.

Univativ: Über was willst du denn noch reden? Hast du noch was auf dem Herzen?

Fatoni: Wie ist das hier eigentlich auf dem Lunatic? Was geht hier so? Nehmt ihr Drogen, wo ist das Zelt mit freier Liebe? Ich kenn sowas ja nicht. Ich bin aus Bayern.

Univativ: Freie Liebe gibts beim Zelt vom Choas Computer Club?

Fatoni: Wie? Der ist hier? Da sind doch aber nur so dicke, nerdige Jungs. Da habe ich kein Interesse dran. Bin ich ja selber, brauche ich nicht!

Das Interview führte: Julian Münsterjohann

Fotos: Antonia Wegener