Grüne Kolumne – Teil 1

Der Schlüssel zur Weltrettung?


Nachhaltigkeit wird in Lüneburg nicht nur groß, sondern gefühlt in Großbuchstaben und mit drei Ausrufezeichen geschrieben. Aber wie sehr hat die grüne Impfung unseren Alltag verändert? Leben wir jetzt endlich „gut“? Ein Selbstversuch.

Diese Kolumne verfolgt ein ehrgeiziges Ziel. Sie möchte den Trend hin zu mehr Umweltschutz, zu mehr Weltrettung, zu mehr Grün auf den Prüfstand stellen. Na ja, genauer gesagt mache Ich das. Das Leuphana Semester hat mich nachhaltig mit der Idee der Nachhaltigkeit infiziert. Nur wie setze ich sie um?

Weil es so viele Baustellen gibt, das Thema so komplex und relativ neu ist, möchte ich klein anfangen. Konkret heißt das: beim Einkauf.

In Lüneburg gibt es die Chance zum nachhaltigen Einkauf dreimal: das Reformhaus sowie die Biomärkte Vitalis und denn’s. Ich entscheide mich für letzteren und bin sofort verzückt vom adrett angerichteten Obst, den vertrauenserweckenden Biosiegeln und vielversprechenden Etikettbeschriftungen. Da ist zum Beispiel ein Eistee, der mir Inspiration schenken will. Der in ihm enthaltende Sencha-Grüntee kommt aus China, der Ingwer aus Indien, das Wasser aus Österreich. Spannend. Ich nehme ihn mit, außerdem wandern noch Himbeeren der Marke Bionest und eine Milch vom Hamfelder Hof in meinen Rucksack.

Später erstehe ich bei Budnikowsky einen Schreibblock von Robin Wood. Auf ihm prangt das hübsche Bild eines Wolfs mit ein paar Informationen zu seiner Lebensweise. Die ganzen Produkte wirken so liebevoll gestaltet, dass mir der hohe Preis (gut doppelt so hoch wie bei konventionellen Erzeugnissen) nur halb so wehtut.

Zu Hause trinke ich den Eistee und frage mich, wie ein stinknormaler Einkauf und die Rettung der Erde zusammenhängen können. Ich komme mir klein vor. Besitze ich den Ehrgeiz und das Durchhaltevermögen, um meinen Alltag nachhaltig zu gestalten? Und das nötige Geld? Weiß ich überhaupt genug über das Thema?

Inspiriert bin ich jetzt tatsächlich, allerdings liegt das wohl kaum am leckeren Tee. Nachdenklich beschließe ich, mich mehr in die Nachhaltigkeitsdebatte einzulesen. Danach esse ich eine Himbeere. Und noch eine. Und noch eine…

Autor:in: anonym