Die Gleichung von Leuphanien

Das Gute an Lüneburg ist: Man trifft sich immer wieder. Das Schlechte an Lüneburg ist: Man trifft sich immer wieder. (Zitat: Jodel)

Ich stehe nun kurz vor meinem Abschluss an der Leuphana. Und so froh ich auch bin, endlich mit dem Schreiben der Bachelorarbeit fertig zu sein und mich an den Abenden nicht mehr ständig der sauerstoffarmen Luft der Bibliothek aussetzen zu müssen – ein paar Tränchen muss ich doch wegblinzeln, bei dem Gedanken, Lüneburg bald hinter mir zu lassen.

„Familiär“ ist das Adjektiv, mit dem ich meine Zeit in Lüneburg beschreiben würde –  „nachhaltig“ folgt natürlich an zweiter Stelle. Aber ich glaube, da geht es nicht nur mir so. Ein Gefühl der Gemeinsamkeit entsteht hier vor allem, weil wir uns alle schon in ähnlichen Situationen befunden haben. Es gibt einfach Dinge, die sich immer wiederholen und jeder gleich erlebt. Meine Top-10-typisch-Lüneburg-Situationen habe ich hier mal aufgelistet. Ich bin gespannt ob ihr euch darin wiederfindet!

 

Gesetz Nummer 1

Irgendwie hat man zwar immer ein Fahrrad, aber irgendwie ist es auch immer kaputt. Der immerwährende Vorsatz lautet: „Mit dem platten Reifen muss ich unbedingt demnächst zu KonRad gehen!“. Das „demnächst“ erstreckt sich dann meist bis Studienende.

 

Gesetz Nummer 2

Die Willkommenskultur auf Housepartys! Irgendwie fühlt man sich immer eingeladen. Schließlich war man auch entweder mit den Nachbarn der Veranstalter in der Startwochengruppe oder der/die Mitbewohner*in hat schon einmal mit dem Exfreund des/der Gastgebers*in geknutscht…

 

Gesetz Nummer 3

Im Rahmen dieser Feiern, wurden schon enge Bekanntschaften mit den Kloschüsseln jeglicher Campuswohnheime geschlossen – die Menschen der dazugehörigen Wohngemeinschaft kennt man meist weniger gut.

 

Gesetz Nummer 4

Der Mittwoch: man kann man sich in der Sicherheit wiegen, dass es in der Mensa Seelachsfilet gibt, beim Karaoke im Irish Pub irgendjemand Mr. Brightside singt und im Pesel das gleiche Publikum wie immer anzutreffen ist. Ach, es ist doch schön, wenn wenigstens auf die kleinen Dinge im Leben Verlass ist!

 

Gesetz Nummer 5

Auf Gesetz Nummer 4 entsprechend, schafft man es Kater-bedingt eher selten Donnerstag-Vormittag in die erste Vorlesung. Und im Zweifelsfall ist es auch nur von Vorteil, wenn man sich nicht mehr genau an alles von letzter Nacht erinnern kann.

 

Gesetz Nummer 6

Man würde ja nur zu gern auch mal die Feierkultur des nahgelegenen Hamburgs ausnutzen – versackt dann aber doch auf irgendwelchen Houseparties oder eben dem Pesel. Und schafft man es dann doch, vergisst man auf dem Heimweg jedes verflixte Mal, dass Sonntagmorgens ja keine Busse fahren…

 

Gesetz Nummer 7

Apropos: andere reden übers Wetter, Lüneburger Studierende über den Bus-Fahrplan. Denn irgendwie kommen die Busse nie und schon gar nicht pünktlich.

 

Gesetz Nummer  8

Die Mitarbeiter bei Penny Bockelsberg sind einem ans Herz gewachsen. Kein Bib-Besuch ohne Penny-Pause! Nach längerem Fernbleiben von Lünecity fühlt man sich auch erst wieder richtig angekommen, wenn man sich die sonst tägliche Dosis Einkaufserlebnis dort abgeholt haben.

 

Gesetz Nummer 9

Der Hogwarts-Vergleich: Dabei hat schon jeder Gründe dafür gefunden, warum der eigene Studiengang im Harry-Potter-Häuser-Duell auf jeden Fall und 100-prozentig Gryffindor wäre.

 

Gesetz Nummer 10

Das Lunatic war zwar eine Pflichtveranstaltung, ein Sehen-und-Gesehen-Werden, aber: auch ein 2-Tage-andauerndes-Versteckspiel, vor den mindestens drei Leuten, mit denen man schon einmal „intim geworden ist“ und von denen man dachte, sie würden schon längst nicht mehr hier studieren.

 

Gesetz Nummer 11

Nachhaltigkeit verpflichtet. Ja, eigentlich wollte man Geld sparen, aber zack-die-Bohne schon liegt die Bio-Ware im Einkaufskorb. Aber hey, das gute Gewissen gibt’s gratis dazu.