Alles wichtige zur Bib-Schließung

Aufgehorcht, liebe motivierte und fleißige Studierende: Wer in der vorlesungsfreien Zeit gerne die Räumlichkeiten der Bibliothek am Hauptcampus nutzt, um sich in Angstschweiß badend auf Prüfungen vorzubereiten, an Hausarbeiten herumzudoktern oder nur so dem eigenen Intellekt freie Entfaltung zu bieten, wird dieses Wintersemester enttäuscht.

Ein wenig unordentlicher als die Bib / (C) unsplash - Eli Francis
Ein wenig unordentlicher als die Bib / (C) unsplash – Eli Francis

Jeder*m, die/der bereits etwas Zeit in der Bibliothek der Leuphana verbracht hat, ist er bereits aufgefallen: der mintgrüne Teppich, der nun seit etwa 18 Jahren in unserer Uni verweilt – und in dieser Zeit auch bereits einige Schandtaten über sich ergehen lassen musste. Nun soll er ausgewechselt werden. An sich wohl eine gute Sache, doch der dafür festgelegte Termin verärgert viele, denn die Auswechslung erfordert eine komplette Schließung der Bibliothek am Hauptcampus. Geplant war das Ganze zunächst ab dem 8. Februar 2017, die Prüfungsphase beginnt am 9. Februar.

Dass die meisten Student*innen vor allem vor und in der Prüfungsphase die Räumlichkeiten der Bibliothek nutzen, ist kein Geheimnis. Aus diesem Grund kamen vor allem vom AStA und den Fachschaften entsprechende Rückmeldungen an die Bibliothek, aufgrund derer die Schließung nun nach hinten verschoben wurde und dadurch beinahe über den ersten Prüfungszeitraum geöffnet bleibt: Jetzt schließt sie vom 20. Februar bis zum 7. April 2017.

Zufriedenstellend scheint dies in den Augen der Betroffenen jedoch nicht zu sein: AStA-Sprecherin Susanna Dedring: „Also wir sehen die Schließung in der vorlesungsfreien Zeit nach wie vor kritisch, begrüßen aber natürlich die Verschiebung nach die erste Klausurphase.“ Begründet wird der Zeitraum der Renovierung seitens der Bibliothek damit, dass im Sommer weitere Baumaßnahmen stattfänden, beispielsweise der Umzug der Teilbibliothek im Roten Feld. Eine nachträgliche Renovierung des Bodens wäre damit umständlich.

Und wie sieht es mit einer teilweisen Sperrung der Bibliothek aus? Auch das sei nicht möglich, da die Arbeiten mit Lärm und Schmutz verbunden sind. Außerdem werde Platz für die Zwischenlagerung von Bücherregalen, Möbeln und Büchern benötigt, so Henning Zühlsdorff, Pressesprecher der Leuphana.

Die Entscheidung steht also fest. Als Student*innen bleibt euch nur übrig, euch vor allem über die Umstände, die anfallen, zu informieren: Bücher müsst ihr im Katalog vorbestellen und anschließend an der Service-Theke im Foyer abholen, wobei die Zeitspanne bis zur Abholung unterschiedlich sein kann. Das Foyer bleibt weitestgehend, wenn auch kürzer, geöffnet. Als Ausweichpunkte zum ungestörten Lernen sind Arbeitsräume im Gebäude 7 sowie vom 20. bis 26. Februar und 3. bis 31. März die Seminarräume C12.010, C12.015 sowie C16.124, C16.204 und C16.223 vorgesehen.

Alternative Rotes Feld

Eine weitere Alternative sollen außerdem verlängerte Öffnungszeiten der Teilbibliothek im Roten Feld sein. Allerdings ist die Mensa dort in der vorlesungsfreien Zeit komplett geschlossen – ein warmes Essen zwischen langen Lernphasen fällt damit aus. Auf Anfrage beim AStA zeigt sich erneut eine größere Unzufriedenheit mit der gesamten Umsetzung der Renovierung, wie Susanna Dedring erklärt: „Da hätte unserer Ansicht nach im Vorfeld eine bessere Planung laufen können, dass die Bauarbeiten nicht in die vorlesungsfreie Zeit, gerade nicht im Wintersemester, fallen.
Dass die Mensa im Roten Feld vermutlich nicht offen haben wird, sehen wir auch kritisch, weil es für Student*innen möglich sein muss, günstig an Essen zu kommen während der Arbeitszeiten. Aber da das Studentenwerk dafür zuständig ist und sich vermutlich nicht genug abgesprochen wurde, ist die Öffnung eher unwahrscheinlich.“ Die Universitätsleitung selbst scheint sich tatsächlich keinerlei Gedanken zu diesem Thema gemacht zu haben; Henning Zühlsdorff verweist auf Nachfrage auf das Studentenwerk Niedersachsen. Michael Klink, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks, bestätigt, dass es keine Öffnung der Mensa geben wird. „Eine Öffnung der Mensa Rotes Feld in der vorlesungsfreien Zeit ist für uns wirtschaftlich nicht machbar.“

Nun, das Ganze hat natürlich auch eine gute Sache: Der neue Teppich, der aus Nadelvliese bzw. Kugelgarne bestehen soll, wird äußerst strapazierfähig sein, lässt sich leicht reinigen und im Falle von großen Verschmutzungen auch sehr gut in Teilen ersetzen. Bestehen soll er aus umweltfreundlichen und nachhaltig produzierten Erzeugnissen. Bald könnt ihr euch im Bibliotheksfoyer ein Muster anschauen.

 Autorin: Franziska Krämer

Zu weiteren Einschränkungen informiert die Uni mittels einer Infoseite, die auch häufig gestellte Fragen beantwortet.