Offener Brief an das StuPa

Offener Brief an das Stupa der Uni Lüneburg

Sehr geehrter Vorsitz, sehr geehrte Mitglieder des 11. Student*innenparlamentes,
mit Bedauern müssen wir feststellen, dass der Vorsitz des Student*innenparlamentes (StuPa) ein großes Problem mit der Pressefreiheit am Campus hat. Per E-Mail forderte der Vorsitz am 05. April 2019 die Mitglieder der Univativ, des studentischen, ehrenamtlich betriebenen Magazins dazu auf, die Berichterstattung über das StuPa einzustellen und den dazugehörigen Artikel zu löschen. Sollte das Magazin dem nicht nachkommen, droht der Vorsitz mit rechtlichen Schritten und dem Ausschluss aus den StuPa-Sitzungen. Wenn die Univativ nicht mehr über die Geschehnisse im StuPa aufklären und kritisch berichten kann, tut dies nur noch der Öffentlichkeitsausschuss des StuPas unter Aufsicht des Vorsitzes selbst: Die kritische Berichterstattung wird durch eine PR-Abteilung ersetzt. Anstelle von Artikeln, welche die Beschlüsse des StuPas analysieren und für Student*innen an diesem Campus verständlich aufbereiten, kommen unkritische Social Media-Beiträge aus eigener Produktion.
Diesen Umgang mit der freien Presse lehnen wir ab! Wir bitten den Vorsitz und die Mitglieder des Parlamentes, die Forderungen zur Löschung und dem Ende der hochschulpolitischen Berichterstattung zurückzunehmen und die Satzung und Geschäftsordnung so anzupassen, dass die freie Presse aus den Sitzungen berichten kann. Keine Initiative an diesem Campus soll eingeschüchtert werden. Wir fordern eine studentische Vertretung, die Presse- und Meinungsfreiheit nicht mit Füßen tritt, um auf dem Campus eine kritische Öffentlichkeit zu bewahren.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Gooß

Hat an der Leuphana Politikwissenschaft studiert und will nicht die Welt retten. Sowas soll's ja auch geben.

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