Petitionen bei Change.org – Ein Beispiel mit Bezug zur Leuphana/ (c) Foto: Christopher Bohlens

Verändere die Welt

Drei aktuelle Petitionen von Studierenden der Leuphana

Petitionen bei Change.org – Ein Beispiel mit Bezug zur Leuphana/ (c) Foto: Christopher Bohlens Die Einstiegsfrage bei change.org lautet: „Was wollen Sie verändern?“ diese Frage hat drei Initiativen an der Leuphana bewegt, ihre Petition bei change.org zu veröffentlichen. Diese drei Initiativen stellen wir euch etwas näher vor.
Früher wurden Unterschriftenaktionen per Hand auf dem Campus durchgeführt, der Trend geht jedoch heute zur Online-Petition. Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Ende 2009 wurde vom AStA eine papierbasierte Unterschriftenliste gegen ein Hotel und für das kostenfreie Parken mit ca. 2.500 Unterschriften durchgeführt und dem Präsidium überreicht. Heute können Petitionen auf verschiedenen Online-Plattformen erstellt werden, eine davon ist change.org.

Wirtschaftspsychologie ist kein berufsqualifizierzierender Studiengang – Fachschaft WP
Die Fachschaft Wirtschaftspsychologie startete Ende November die Petition mit der Überschrift: „Wirtschaftspsychologie ist kein berufsqualifizierender Studiengang & bietet keinen Anschluss an konsekutive Masterprogramme. Ermöglichen Sie uns eine berufliche & akademische Perspektive!“ die sich an Sascha Spoun, Präsident der Leuphana, Frauke Heiligenstadt (Kultusministerin) und Gabriele Heinen-Kljajic (Wissenschaftsministerin) richtet.
Im Interview erklärt Nico Tschöpe zu der Entscheidung eine Petition durchzuführen, dass es in den vergangenen Semestern bereits einige Einzelstimmen von Studierenden und Professoren gab, die Masse der Studierenden zu bündeln um im Kollektiv auf die Problematik des Studiengangs aufmerksam zu machen. Im ersten Schritt ging die Petition nur an den Präsidenten Sascha Spoun, jedoch war man von der positiven Resonanz der Petition überrascht und hat sich entschieden die Petition auch den politischen Entscheidungsträgern zukommen zu lassen. Diese Entscheidung beruht darauf, dass der Präsident fast nur Entscheidungen für die künftigen Studierenden treffen kann. Die Antwort darauf, wie mit Studierenden umgegangen werden soll, die bereits im System gefangen sind, erhofft man sich durch die Kultusministerin und Wissenschaftsministern, so Tschöpe.
Zum Thema Feedback auf die Petition erklärt Tschöpe: „Die Studierenden haben die Petition mit großer Zustimmung angenommen und diese auch direkt fleißig verbreitet. Insbesondere bei den jüngeren Semestern hatte die Petition auch eine aufklärende Funktion. Die Lehrenden waren sehr froh, dass nun ein Protest seitens der Studierenden kommt und sie nicht länger alleine gegen Windmühlen kämpfen müssen.“
Erste Reaktionen gab es bereits darauf, so findet in naher Zukunft ein Termin mit Sascha Spoun statt und im kommenden Jahr mit dem Kultusministerium.
Aktueller Stand dieserr Petition sind über 1000 Mitzeichner.

Anwesenheitspflicht – Leuphana gemeinsam gestalten
Die studentische Senats- und StuPa-Liste „Leuphana gemeinsam gestalten“ kurz LGG startete Anfang Dezember die Petition gegen die generelle Anwesenheitspflicht in der geplanten Reform der Rahmenprüfungsordnung (RPO) an der Uni, die sich an das Präsidium der Leuphana wendet.
Im Interview erklärt Florian Bontrup von LGG, dass LGG sich entschieden hat, die Studierenden auf das akute Thema RPO überhaupt aufmerksam zu machen. Ihnen soll bewusst werden, was auf dem Spiel steht. Die Streitfrage der Anwesenheitspflicht hat viele Kommilitonen mobilisiert und zeigt LGG so auf, wie diese die Position von LGG teilen. Bontrup erklärt: „Von dieser zusätzlichen Legitimation profitieren wir in den Gremien und können überzeugend argumentieren, weil wir und auch unsere Verhandlungspartner wissen, dass wir die Meinung von vielen Studierenden vertreten.“
Die Entscheidung eine Online-Petition durchzuführen beruht auf positiven Erfahrungen von Online-Befragungen mit der LGG, welche schon Anliegen und Wünsche der Studierenden abgefragt hat. Die Petition richtet sich primär an die Studierenden der Leuphana, da es um die Änderung der RPO geht. Die Frage nach der generellen Anwesenheitspflicht ist ein Thema für alle Studierenden. Die Petition richtet sich an das Präsidium der Leuphana, um die Wichtigkeit des Anliegens zu demonstrieren und nicht nur dem Präsidenten, so Bontrup.
Zu der Frage des Feedback erklärt Bontrup: „Wir haben durchweg positive Rückmeldungen für die Petition erhalten. Besonders gefreut hat uns, dass trotz des Wahlkampfes in der Universität unsere Petition auch von konkurrierenden Listen unterstützt und verbreitet wurde. Wir würden uns auch in Zukunft über eine so konstruktive Zusammenarbeit sehr freuen.“
Die Petition soll nach erreichen der 1.000 Mitzeichner in der nächsten Senatssitzung im Januar 2014 überreicht werden.
Aktueller Stand dieser Petition  sind über 1.000 Mitzeichner

Lebensmittelretter Lüneburg
Die Initiative Lebensmittelretter Lüneburg hat die Petition veröffentlicht, die sich an Lüneburger Lebensmittelmärkte richtet, nicht verkaufsfähige, aber dennoch genießbare Lebensmittel an Privatpersonen zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich hierbei um die Lebensmittel, die nicht von gemeinnützigen Einrichtungen wie die Tafel abgeholt worden sind. Unterstützt wird die Petition von oikos Lüneburg, sneep Lüneburg, Stadtjugendring Lüneburg, Fachschaft Nachhaltigkeit Leuphana, Leufarm – studentischer Gemeinschaftsgarten Leuphana, Campusgrün Lüneburg, Stadtrats- und Kreistagsfraktion Bündnis90/die Grünen Lüneburg.
Aktueller Stand dieser Petition sind über 150 Mitzeichner.

Autor: Christopher Bohlens

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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