Mehr Geld für das Studentenwerk

Beiträge des Studentenwerks OstNiedersachsen für den Standort Lüneburg.
Beiträge des Studentenwerks OstNiedersachsen für den Standort Lüneburg.

Das Studentenwerk OstNiedersachsen plant eine Erhöhung des Beitrages um 36,50 Euro auf 95,50 Euro pro Semester

Auf der kommenden Verwaltungsrat Sitzung am Mittwoch, 14.05.2014 in Braunschweig wird das Studentenwerk voraussichtlich eine neue Beitragsordnung beschließen. Bereits vor einigen Monaten beschloss der Vorstand einstimmig den Beitrag um insgesamt 36,50 Euro zu erhöhen, diesem Entschluss muss nun der Verwaltungsrat zustimmen. Die Erhöhung setzt sich aus einem Grundbetrag 34,30 Euro und einer Inflationsanpassung einmalig in Höhe von 2,20 Euro zusammen, in Zukunft soll die Inflationspassung 2 Euro betragen. Taktisch ein guter Zeitpunkt, da ab dem Wintersemester 2014/2015 die Studiengebühren entfallen.

In den vergangenen Jahren gab es eine Menge Kritik von Seiten der Studierenden an der Arbeit des Studentenwerkes OstNiedersachsen am Campus Lüneburg. So wurden der kostenlose Ketchup und sowie die Mayonnaise abgeschafft und gegen Einzelportionen gegen Entgelt ersetzt, eine Facebook Gruppe mit 150 Mitgliedern gründete sich.

Im Wohnheim der Salzbrücker Straße konnte man für 1,50 Euro mit eigenem Waschmittel waschen, bis Ende 2013 neue Waschautomaten installiert worden. Deren Benutzung kostet nun 2 Euro und ermöglichte nicht mehr die Verwendung eines eigenen Waschmittels. Das bereitgestellte Waschmittel sei dabei nicht einmal Allergiker-freundlich. Die Studierenden beschwerten sich wieder in einer Facebook Gruppe über die neuen Waschautomaten und mit einer Online-Petition.

Auch die Öffnungszeiten der Mensa am Hauptcampus wurden durch das Studierendenparlament in 2013 bemängelt. So kommt es immer öfter vor, dass die Mensa gerade an Brückentagen geschlossen ist. Die Univativ berichtete damals davon: Heute bleibt die Küche kalt!

Beitragssteigerungen

Die Beiträge des Studentenwerks wurden in den vergangenen zehn Jahren bereits zweimal erhöht. Derzeit beträgt der Beitrag 59 Euro pro Semester seit Dezember 2011 unverändert, zuvor waren es 41 Euro ab WS 2007/2008. Nur 31 Euro zahlte man bis Sommersemester 2007. Die Beiträge unterscheiden sich in drei Kategorien nach Hochschulstandort, je nachdem welche Service-Leistungen des Studentenwerks vor Ort nutzbar sind. Lüneburg ist in der höchsten Kategorie.

Aus Kreisen der Gremien des Studentenwerks hört man das die Begründung für die Erhöhung sich aus zwei Gründe ergebe. Auf der einen Seite muss der Finanzbedarf für die Tilgung der Kredite sichergestellt sein und auf der anderen Seite möchte das Studentenwerk die Eigenkapitalquote erhöhen für zukünftige Investitionen. Dies bedeutet, dass hier mit Hilfe der erhöhten Beiträge Ansparungen vorgenommen werden sollen.

Derzeit fallen beim Studentenwerk hohe Kosten wie beispielsweise die Sanierung von Wohnanlagen an anderen Standorten wie z.B. Braunschweig an. Die Bausubstanz in Lüneburg ist noch sehr gut. Auch wenn die Landesmittel für fünf Jahre um ca. 13 % (600.000 Euro) steigen, sorgt dies nicht für einen langfristigen Horizont. Gerade der Bedarf an Sanierungen wird zunehmen. Gleichzeitig werden Millionen investiert, wie das neue Studentenwohnheim am Campus, Univativ berichtete – zusätzlich muss noch in Lüneburg im Wohnheim Salzbrücker Straße aufgrund einer Brandstiftung im September 2013 ein Nebengebäude saniert werden.

Mit dem neuen Beitrag in Höhe von insgesamt 95,50 Euro pro Semester würde sich das Studentenwerk gleich an die Spitze der Studentenwerksbeiträge in Deutschland katapultieren. Fraglich bleibt, ob der Verwaltungsrat am Mittwoch der Erhöhung in der vorgeschlagenen Form zustimmt.

Autor: Christopher Bohlens

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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