Gründung des AK Friedenswissenschaften

Friedenswissenschaften, was gehört eigentlich genau dazu? Und ist Frieden nur Abwesenheit von Krieg? Was trägt die Wissenschaft überhaupt für eine Verantwortung? Und wen geht Frieden etwas an: Die Studierenden, die Hochschulen, die Gesellschaft? Ein neu gegründeter, offener studentischer Arbeitskreis geht seit Ende des letzten Semesters diesen Fragen auf den Grund und freut sich auf neue Mitglieder.

You wanna peace of me? / (C) flickr - Alan Levine
You wanna peace of me? / (C) flickr – Alan Levine

Bisher stecken die Ideen und Diskussionen der kleinen Gruppe noch in den Kinderschuhen. Frieden: Der Gegenstand und seine Wissenschaft haben unzählige Schnittstellen in diversen Lebensbereichen, studentischen und akademischen Disziplinen.

Können Forschung und Wissenschaft etwas zum nachhaltigen Frieden beisteuern? Die Studierenden, die für eine Zivilklausel an ihren Hochschulen kämpfen, also der Selbstverpflichtung, ausschließlich für zivile Zwecke zu forschen, sind sich dessen sicher. Am ersten Aprilwochenende haben bereits Befürworter*innen einer Klausel auf dem bundesweiten Treffen in Lüneburg über die Zukunft der Zivilklausel diskutiert. Anders als an der Leuphana, an der man im gewünschten Sinne forscht, haben andere Studierende große Probleme, die Zivilklausel in der Hochschulsatzung zu verankern.

Neben der hochschulpolitischen Seite beschäftigt sich der Arbeitskreis mit ganz essentiellen Fragen zum Thema Frieden und Krieg. Besonders während der „Flüchtlingskrise“ zeigt sich, dass die vermeintliche Grenzziehung zwischen geographischen aber auch gesellschaftlichen Kriegs- und Konfliktregionen so nicht mehr haltbar zu sein scheint. Welchen Einfluss haben nicht nur offensichtliche Ursachen wie Rüstungsexporte, sondern auch Entwicklungszusammenarbeit, der Kampf um natürliche Ressourcen oder Freihandelsabkommen auf Konflikte und Kriege?

Auch aktuelle politische Fragen könnten aus diesem Blickwinkel vertieft werden. Warum wird eine verschärfte Sicherheits- und Integrationspolitik in den Staaten des globalen Nordens als Antwort und Lösung für Terror und Kriege angesehen?

Der offene Arbeitskreis will genau diese Dinge diskutieren und an der Universität ins öffentliche Licht rücken. Genauso bleibt die Frage offen, wie sich die Studierenden im Arbeitskreis selbst für die Debatte um Krieg, Konflikte und Frieden einsetzen möchten. Wenn Frieden so viel betrifft, sollte dann auch in der Gesellschaft und unter den Studierenden darauf aufmerksam gemacht werden, wie groß und komplex die Frage nach einem gerechten und nachhaltigen Frieden ist?

Wenn dich diese Fragen interessieren, dann komm vorbei! Der AK Friedenswissenschaft trifft sich alle zwei Wochen (ungerade Kalenderwochen) von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr im AStA Wohnzimmer oder MuFuZi (Gebäude 9). Am 7.7. findet also das nächste Treffen statt.

Gastbeitrag: Antonia Wegener für den AK Friedenswissenschaft