Bye, bye Plastikzahnbürste – Hallo Bambus-Bio Bürste!

Wie häufig wechselt man eigentlich seine Zahnbürste? Von Zahnärzt*innen wird eine maximale Gebrauchszeit von drei Monaten für eine Handzahnbürste empfohlen. Das macht pro Person vier Zahnbürsten im Jahr, die im Abfall landen.

Hochgerechnet auf alle Menschen, die sich die Zähne putzen sollten, ergibt das einen ziemlichen Berg an weggeworfenen Plastik. Deshalb kling eine Zahnbürste aus Bambusholz nach einer guten Alternative, besonders für Personen, die versuchen möchten ihren Plastikkonsum zu verringern.

Auf dem Zahnbürstenmarkt gibt es bis jetzt wenige Anbieter, die sich diesem Projekt der nachhaltigen Zahnbürste widmeten. Die großen Marken der Zahnbürstenhersteller ziehen nicht nach, da die Kosten für die Produktion einer solchen Zahnbürste die der klassischen Plastikalternative noch übersteigen. Eines der Unternehmen, das sich mit dem Thema schon länger auseinander setzt, ist das in Hamburg Barmbek ansässige Unternehmen Hydrophil. Sie bringen seit 2013 Hygieneprodukte auf den Markt, die laut Website „wasserneutral, vegan und fair“ sind. Dazu gehört auch eine Zahnbürste, deren Korpus komplett aus Bambus besteht und deren Borsten erdölfrei sind. Zu haben ist die Zahnbürste für knapp vier Euro im Onlineshop, was durchaus im normalen Preisrahmen für Handzahnbürsten von 1€ bis 9€ liegt. Der Ansatz, eine nachhaltige Zahnbürste im Markt zu etablieren ist nachvollziehbar und lobenswert, zudem dürfte dieses Projekt insbesondere bei umweltbewusstem Klientel Anklang finden. Die Eigenschaften vom Bambusholz eigenen sich ideal, um es als Zahnbürstengriff zu verwenden: es ist wasserabweisend, splittert nicht und ist antimikrobiell, wirkt also gegen Mikrobakterien im Mund. Für die Verwendung von Bambus spricht auch, dass das Rohmaterial extrem schnell nachwächst. Da aber auch Bambus nicht komplett wasserfrei weiterverarbeitet werden kann, spendet Hydrophil 10% seines Gewinns an die Organisation Viva con Agua.

Hydrophil Bambuszahnbürste. (c) Elske Ruge

Mit gutem Gewissen kann man also diese Zahnbürste nutzen und nach Auswechseln kompostieren. Aber was taugt die Zahnbürste selbst?

Wichtige Aspekte sind sicherlich zum einen die Handhabung wie auch die Reinigungskraft der Zahnbürste. Die Zahnbürste hat mittelweiche Borsten, ist deshalb schonend zum Zahnfleisch, hinterlässt aber auch kein „blankpoliert“ Gefühl wie etwa eine elektrische Zahnbürste. Die Borsten fühlen sich auf den Zähnen angenehm an und brechen weder ab, noch fallen sie aus dem Bürstenkopf hinaus. Ein Nachteil des Bambuskörpers ist die geringere Flexibilität des Materials gegenüber den gängigen Plastikzahnbürsten, die oft besonders ergonomisch und flexibel geformt sind. Entgegen meiner Befürchtungen, dass das Material durch die ständige Nässe schnell unansehnlich werden könnte, trocknet die Zahnbürste schnell und lässt sich gegebenenfalls rasch in die Kulturtasche packen. Nach wenigen Malen gewöhnt man sich schnell an das etwas andere Putzgefühl und es verschafft ein gutes Gewissen, sich mit der Bambuszahnbürste ganz „natürlich“ die Zähne zu putzen. Der meiner Ansicht nach größte Vorteil, die Naturprodukte und die schonende Reinigung sind zugleich mein größter Kritikpunkt: Es fehlt mir das blankgeputzte Gefühl, das meine elektrische Zahnbürste im Mund hinterlässt. Deswegen wird die Bambuszahnbürste bei mir als Reisezahnbürste im Einsatz bleiben, um beim Reisen oder beim Heimatbesuch für das kleine bisschen gute Gewissen sorgen.

Nachhaltige Holzverpackung der Verpackung der Zahnbürste. Kam in einem noch größeren Karton. (c) Jan Gooß

Hinweis: Die Bambuszahnbürste von Hydrophil wurde der Univativ Redaktion unentgeltlich zur Verfügung gestellt.