Bahntastisch – Alles zur Wahl des Semestertickets

Alle Jahre wieder dürft ihr über das Semesterticket abstimmen. Dieses Jahr gibt es ein paar bahnbrechende (haha) Änderungen. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über das neue Ticket wissen müsst.

Dieses Jahr gibt es eine Neuerung bei der Wahl des Semestertickets / ©Bild: pixabay.com

Zuerst ein paar Infos für unsere Erstis, damit ihr nicht nur Bahnhof versteht. Jedes Jahr dürfen die Studierenden dieser Uni in einer Wahl darüber abstimmen, welche Semesterticket-Variante mit dem nächsten Semester für ein Jahr in Kraft treten soll.  Die Wahlen finden dieses Jahr von Montag, 27.11. bis Mittwoch, 29.11 statt.

Zur Wahl standen die letzten Jahre meistens drei Varianten: das Niedersachsenticket (das ist die aktuelle Variante und diejenige, die in den letzten Jahren wiederholt und mit Abstand die Urabstimmung gewann ), das HVV Gesamtticket und die Lüneburger Variante, welche nur die Verkehrsangebote Lüneburgs beinhaltet.

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Nun zu den Neuigkeiten: Dieses Mal steht nur ein Ticket zur Wahl, nämlich das landesweite Semesterticket. Abstimmen müsst ihr nun nur darüber, ob ihr das landesweite Semesterticket wollt, oder nicht; „Ja“ und „Nein“. Es sind alle bisherigen Strecken vorhanden, jedoch kommen einige neue Strecken hinzu. Und Es ist günstiger: der Preis sinkt von 170 auf etwa 150 Euro. Das würde den Semesterbeitrag etwas schmälern, also die 364,33 Euro, die ihr pro Semester bezahlt.

Woher die Änderung?

Bisher hat unser AStA alleine mit der Bahn um das Semesterticket verhandelt. Dieses Mal haben sich die Hochschulen Niedersachsens und einige aus Bremen zusammengesetzt, um gemeinsam mit den Bahngesellschaften wie dem Metronom oder der DB Regio einen Vertrag zu vereinbaren – genauer gesagt: alle Studierendenausschüsse der Verkehrslandesastenkonferenz. Das Ticket würde dann zum Wintersemester 2018/2019 kommen.

Alle Strecken des neuen landesweiten Semestertickets. Quelle: Wahlausschuss der Studierendenschaft

Was für Schwierigkeiten könnten auftreten?

Was erst einmal ziemlich toll klingt, beinhaltet trotzdem noch ein paar Hürden. Zunächst sind wir nicht die Einzigen, die über die Einführung abstimmen. Die anderen Studierendenschaften in Niedersachsen stimmen ebenfalls ab, ob sie auf den Zug des landesweiten Semestertickets aufspringen wollen. Hier gilt ein Quorum von 80%, gewichtet nach Anzahl der Studierenden der teilnehmenden Universitäten. Wenn die Studierenden in anderen Städten sich dagegen entscheiden, besteht die Möglichkeit, dass der gemeinsame Vertrag mit den Bahngesellschaften nicht zustande kommt, selbst wenn die Studierenden der Leuphana mehrheitlich zustimmen. Den aktuellen Stand könnt ihr hier entnehmen.

Außerdem brauchen wir für unsere Lüneburger Abstimmung eine Wahlbeteiligung von mindestens 25%, ansonsten verlagert sich die Wahl in das Student*innenparlament. Dort entscheiden dann die Abgeordneten, die ihr vor einem halben Jahr gewählt habt.

Stimmt die Mehrheit der Studierenden der Leuphana gegen die Regelung, der Rest Niedersachsens aber dafür, dann sind wir erstmal raus. Die Bahngesellschaften verhandeln dann nur mit dem Verbund der anderen Hochschulen – der Zug fährt dann also buchstäblich ohne uns ab.

Wie geht es dann weiter?

Stimmt die Mehrheit für die Einführung des landesweiten Semestertickets, gilt dieser Vertrag erst einmal bis 2021. Das bedeutet: Bis 2021 haben wir dann sicher das landesweite Ticket, ohne erneute Abstimmungen. Das heißt aber auch: Erst dann ist ein Ausstieg aus dem Vertrag mit der Bahn wieder möglich. Solange können wir nicht zu einer anderen Variante wechseln.

Wenn das landesweite Ticket in unserer eigenen Urabstimmung scheitert, wird es höchstwahrscheinlich eine Wahl zwischen dem HVV Ticket und dem kleinen Lüneburger Ticket geben, da uns der landesweite Vertrag mit allen niedersächsischen Unis eigene Niedersachsen-Verträge verbietet.

Autor: Jan Gooss