Anwesenheitslisten mitnehmen!

Die Kampagne „Anwesenheitslisten aufpicken“ / (CC) AStA PENG Referat - Facebook
Die Kampagne „Anwesenheitslisten aufpicken“ / (CC) AStA PENG Referat – Facebook

Unter dem Namen „Anwesenheitslisten aufpicken …T-Shirt einsacken!“ lädt das AStA PENG (Politisches Engagement für Nachhaltige Gerechtigkeit) Referat ein, die Anwesenheitslisten aus den Veranstaltungen der Leuphana einzustecken und gegen ein T-Shirt zu tauschen.

Jeden Donnerstag können so zwischen 11:30 und 12:30 Uhr im AStA-Wohnzimmer (Gebäude 9, 1. Stock) die Anwesenheitslisten gegen ein T-Shirt zum anziehen getauscht werden. Hintergrund ist die Debatte um Anwesenheitspflichten an der Leuphana, von der Univativ bereits berichtete. Um nicht nur die politische Debatte um Anwesenheitslisten zu führen, sondern nun auch aktiv gegen die Anwesenheitslisten zu werden, ist diese Aktion gedacht.

Auch die Novellierung des NHG (Niedersächsischen Hochschulgesetz) sieht derzeit keine Aufhebung der Anwesenheitspflicht vor, wie dies im Hochschulzukunftsgesetz in Nordrhein-Westfalen Ende 2014 umgesetzt worden ist. Dennoch bestehen hierfür einige Bedingungen bzw. Voraussetzungen.

Aktueller Stand an der Leuphana ist, dass die geänderte Rahmenprüfungsordnung hinsichtlich der Regelungen der Anwesenheitspflicht noch nicht in Kraft ist. Ein Verweis auf die regelmäßige Teilnahme als Studienleistung ist ebenfalls nicht zulässig.

Für Veranstaltungen kann später auf Antrag der Lehrenden eine Anwesenheitspflicht eingeführt werden, muss jedoch begründet sein und von der Studienkommission (StuKo) genehmigt werden. Die StuKo ist hälftig mit Studierenden besetzt, ein Antrag mit gleich vielen Für- und Gegenstimmen gilt als abgelehnt. Es ist daher fraglich, ob überhaupt solche Anträge für Anwesenheitspflicht genehmigt werden, außer die Studierenden können den Anträgen der Lehrenden folgen und sprechen sich somit für eine Anwesenheitspflicht aus.

Bereits seit Jahren setzt sich der AStA gegen die Anwesenheitspflicht ein. So erfolgten schon des Öfteren Aufrufe, gerade zu Semesterbeginn, entsprechende Dozenten zu melden, die Anwesenheitslisten herumgehen lassen. Der AStA hat entsprechende Listen über Dozenten erstellt, die Anwesenheitspflichten durchsetzen um diese bei höheren Stellen in der Universität zu melden. Teilweise war es von Erfolg gekrönt, aber meist haben die Dozenten im neuen Semester einfach wieder Anwesenheitslisten ausgeteilt.

Autor: Christopher Bohlens

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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